Wiederbelebung II – und Neuausrichtung

So, nach langer, langer Zeit (ich denke mal fast ein Jahr?) werde ich nun meinen Blog wiederbeleben. Jedoch wird es auch eine Neuausrichtung geben, wie der Titel schon sagt, denn, oh Wunder, ich bin nichtmehr in Kolumbien und da hier in nächster Zeit nichts geplant ist, kann ich natürlich nichts mehr darüber schreiben. Was ich im Kommenden geplant habe ist, über mich, meine Projekte, meine Jobsuche und meine Erfahrungen hierbei zu schreiben. Dabei wollte ich die Erfahrungen, die ich in Kolumbien zu diesem Thema gemacht habe mit einfließen lassen und mal schaun, was sich daraus so ergibt.

Und jetzt erstmal – was ist bei mir momentan so los. Letzte Woche habe ich endlich meine Masterarbeit abgegeben, warte aber vor der Note noch auf die Verteidigung. Da die Korrektur so um die acht Wochen dauern kann, gibt es nicht viel mehr zu tun, als zu warten und schon die ersten Bewerbungen zu schicken. Nebenher besuche ich ein paar Kurse an der Universität, gehe zum spanischen Stammtisch, damit ich diese wunderschöne Sprache nicht wieder verlerne und habe mich für den Hochschulsport angemeldet. Leider habe ich hier in Augsburg bisher noch keine Kolumbianer getroffen, beim Stammtisch sind hauptsächlich Personen mit Bezug zu Spanien, aber wer weiß, vielleicht läuft mir ja mal einer über den Weg. Dann – bis zum nächsten Eintrag… =)

69 Tage noch

Nach langem Warten schreibe ich mal wieder einen Beitrag über meine Zeit hier. Seit dem letzten Eintrag ist einige Zeit vergangen. Ich kann leider auch nichtmehr im Detail sagen, was ich seitdem getan habe. Aber ich fange mal mit letztem Freitag an. Da hat unser Chef einen Orden überreicht bekommen, der aufgrund von 25 Jahre Wiedervereinigung an unterschiedliche Vertreter deutscher Institutionen verteilt wurde. Er prämiert die Unterstützung von Frieden und interkultureller Verständigung. Also waren wir im Kongress, um bei der Verleihung dabei zu sein. Das erste war aufgefallen ist, ist, dass es sehr wenige Sitzplätze gibt. Es sind knapp über 100 – wenn ich da an die 600 allein im Bundestag denke ist die Zahl sehr gering…

Zudem ist das Gebäude von Außen und Innen sehr schön, sehr traditionell und erinnert ein bisschen an eine Kirche aufgrund des Deckenfensters

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Dann wurden die Nationalhymnen gespielt – die Kolumbianische, als auch die Deutsche! Bei der deutschen haben irgentwie sehr wenig Leute mitgesungen, obwohl recht viele da waren, die die Nationalhymne kennen müssten. Immerhin der deutsche Botschafter hat mitgesungen. Bei der kolumbianischen im Gegensatz haben so gut wie alle mitgesungen, außer die, die keine Kolumbianer sind. Was ich auch sehr erstaunlich fand war, dass ein Pfarrer eine Rede gehalten hat, in der er auch seinen Segen ausgesprochen hatt – und das im Kongress… Da merkt man mal wieder wie katholisch Kolumbien ist.

Ansonsten war am 2.10. eine Feier zur Wiedervereinigung der deutschen Botschaft. Hier waren wir auch eingeladen und es gab ein Buffet mit deutschem Essen. Eine herrliche Auswahl mit Goulasch, Kartoffelsalat, Bratwurst und leider auch sowas wie Sauerkraut. Aber naja, das was ich ausgesucht habe, hat mir immerhin geschmeckt. Es war eigentlich auch nur eine kurze offizielle Rede, auch hier die deutsche, die kolumbianische und die europäische Nationalhymne. Nach dem Essen sind die meisten dann auch schnell wieder nach Hause. Aber immerhin gab es ein offizielles Fest.

Was ich sonst noch erlebt habe ist irgentwie alles schon wieder so weit weg. Ich habe mcih mit Freunden von der kolumbianischen Universität getroffen, habe mit zwei deutschen Sprachassistentinen hier in Kolumbien einen Ausflug zur Laguna von Guatavita gemacht. Zum Glück war das Wetter diesmal besser als beim letzten Mal.

Wie ihr in der Überschrift schon erkennen könnt sind es heute noch genau 69 Tage, bis ich wieder in Deutschland ankomme. Ein Bild von Tag 88 muss ich noch Posten, denn das war Gemeinschaftsarbeit meiner ganzen Familie. Es stimmt zwar nichtmehr, aber ich möchte es trotzdem zeigen

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Un jetzt noch die Allerbeste Nachricht. Die 69 Tage sind momentan noch nichtmal mehr mein Countdown. Mein momentaner Countdown geht nurnoch einen Monat genau. Dann gehts zum Flughafen und ich hole meinen Besuch ab. Niclas kommt mich besuchen und zwar für fast 2 Wochen. Das ist eines der schönsten Geschenke, die ich momentan erhoffen konnte. Ich freu mich schon richtig darauf, kann es auch schon fast nichtmehr erwarten. Es ist wahnsinn, dass er die ganze Reise auf sich nimmt, um mich zu besuchen und jetzt muss ich langsam das Programm planen, dass es für ihn auch eine unvergessliche Reise wird. Meine Gedanken drehen sich momentan sehr oft über den Besuch. Ein bisschen Angst habe ich auch, dass es ihm nicht gefällt und er deswegen meine Liebe zu diesem Land nicht nachvollziehen kann. Aber ich werde versuchen, ihm die schönsten Seiten zu zeigen, dass er vielleicht mal wieder Lust hat mit mir hier her zu reisen =) Davor kommt aber (wenn alles klappt wie wir uns das vorstellen) eine Reise nach Kroatien dran… Zum Glück ist das Jahr nichtmehr ganz so lang und es ist erstaunlich, was wir schon für dieses und auch für das nächste Jahr uns zusammen überlegt haben. Ich freu mich auf in einem Monat und auf alles, was uns die Zeit danach noch bringt und kann es garnichtmehr erwarten, dass diese Zeit anfängt =)

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So, heute ein kurzer Artikel zur Feier des Bildes, das ich extra nochmal geschickt bekommen habe. Da kann am Ende jemand sagen, das Maßband wurde ausgiebig genutzt! Zuerst von meinem Papa, dann schenkt er ja alle Schnipsel seinem besten Freund, damit dieser auch nochmal jeden Tag bis zum Ende der Arbeitszeit zählen kann und ich verwende die Bilder nochmal. Inzwischen sind es noch 111 Tage, bis ich wieder in Frankfurt ankomme.

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Mal schaun, wie die Tage bis dahin weiter gehen – momentan habe ich Freitags generell frei, damit ich nicht auf so viele Stunden komme, da ich ja nur für eine maximale Anzahl am Ende bezahlt werde. Somit ist das ganze momentan relativ entspannt. Letzte Woche war dann beispielsweise am Donnerstag noch eine Freundin aus dem Bachelor hier. Sie hatte auf ihrem Rückweg von Ecuador einen Tag Station in Bogotá. Das hieß also, dass ich Donnerstag auch nicht gearbeitet habe und mich stattdessen mit ihr einen schönen Tag gemacht habe. Viel konnten wir leider nicht machen, da wir immer auch auf die Uhr geschaut haben und das Wetter auch nicht unbedingt mitgespielt hat. Es war aber vor allem schön sie zu sehen. Das letzte Mal hatten wir uns vor über zwei Jahren auch hier in Bogotá gesehen, als sie zu Besuch war. Wie die Zeit vergeht. Es war vor allem schön – trotz der langen Zeit, die wir uns nicht gesehen haben, konnten wir immernoch super miteinander reden und haben vor allem die Zeit zusammen ausgenutzt. Es ist schön, sogar nach so langer Zeit noch das Vertrauen spüren zu können und die gemeinsam erlebte Zeit wieder zu erinnern. Schade, dass sie so schnell wieder los musste. Es war irgentwie ein kleines Stückchen Heimat =)

Ansonsten, mal schaun, was für schöne Überraschungen die nächsten 111 Tage noch so bringen. Heute konnte ich besipielsweise schon wieder einen Regenbogen aus dem Bus heraus anschauen. Ansonsten lass ich mich einfach mal überraschen. =)

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Und es folgt ein neuer Eintrag. Zuerst erzähle ich ein bisschen was zu der vergangenen Woche. Zuerst einmal war ja dann Rock im Park und da Montags am 17. Frei war hatte ich mit der Freundin, die ich zufällig getroffen habe, ausgemacht zusammen hin zu gehen. Ich kannte zwar keine einzige der auftretenden Gruppen, aber da das ganze kostenlos war hab ich es ausgenutzt. Wir waren zuerst bei „los Cafres“, danach kam „Yooko“, eine neue kolumbianische Band, später „Diamante eléctrico“, die mir am besten gefallen haben und danach kam „Sum 41“, die möglicherweise jemandem bekannt vorkommen kann. Es war ziemlich voll und zum Glück tagsüber gutes Wetter, teilweise fast zu warm. Dafür hat es dann mit regnen angefangen, als wir uns auf den Heimweg gemacht haben. Es war lustig, jedoch auch extrem viel los und naja, wenn man vorher eine Band kennt kann man auch mitsingen.

Als zweites erzähl ich vom Geburtstag des DAAD. Ich bin ja extra deswegen recht früh geflogen, um bei den Vorbereitungen helfen zu können. Das Informationszentrum existiert bereits 10 Jahre in Bogotá. Am Donnerstag war die Feier in der Bibliothek der bekanntesten Schule Bogotas (auf die Schule gehen wohl alle Kinder von den Präsidenten, Abgeordneten,…). Morgens fingen die Aufbauarbeiten an und ab 14 Uhr kamen die ersten Gäste. Es waren Vertreter der Unis, der Botschaft, von deutschen Organisationen,… Die Schule selber ist extrem schön, hier zwei Bilder (natürlich sind wir auch auf das Baumhaus hoch und runter gerutscht – ach ja, Rutschen lösen irgentwie Erinnerungen aus 😉 ).

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Das Event war anstrengend, aber auch lustig. Eine Kolumbianerin hat von ihrer Zeit in Deutschland erzählt, und dass sie ganz am Anfang noch kein Deutsch konnte und im Supermarkt Hundekekse gekauft haben zum Essen und sie erst nach dem Essen bemerkt haben, dass die Kekse eigentlich für Hunde bestimmt waren (und noch andere Geschichten zur Sprachbarriere). Für mich das Schönste war, dass von meiner Universität zwei Vertreterinnen da waren und gleich überrascht und froh waren, mich zu sehen. Es ist geplant (mal schaun, ob sie es auf die Reihe bringen), dass sie ein Brunch für alle Studenten meines deutschen Studiengangs, die sich momentan in Bogotá befinden (also die an der Uni, im Praktikum und ich) organisieren. Ich finde die Idee toll, so komme ich mal wieder für einen Besuch an die Uni hier in Kolumbien zurück.

Samstag war dann noch ein Auftritt meiner Tanzgruppe der Uni. Es war der Wettbewerb zwischen den Unis aus Bogota und die 3 Besten dürfen nach Santa Marta reisen und sich dort wieder präsentieren. Aus meiner ursprünglichen Gruppe war jedoch nur noch einer, der momentan noch in der Gruppe ist. Aus Skype-technischen Gründen war ich dann auch zu spät und konnte meine Gruppe nichtmehr sehen. Sie haben mir aber eine Aufnahme davon gezeigt. Als ich die anderen Gruppen, die noch am Präsentieren waren gesehen habe, wusste ich wieder, warum ich damals Mitglied der Tanzgruppe geworden bin. Das Ganze war so schön und die Bewegungen teilweise so majestätisch und Energie, dass man sich davon anstecken lassen musste. Wir sind geblieben, bis die Gewinner bekannt gegeben wurden (leider ist meine Gruppe nicht unter den besten 3 gewesen) und dann sind wir noch was essen. Wir das sind der eine Tänzer aus der Gruppe, seine Schwester mit ihrem Freund und eine andere ehemalige Integrantin der Gruppe mit ihrem Freund. Es war geplant, danach noch was zu machen, aber wir sind dann spontan noch in eine Bar zum Tanzen und waren da ungefähr 2 Stunden. Diese Spontanität hab ich in Deutschland lange Zeit vermisst. Während der gesamten Zeit des Masters wurde meistens alles lange im Voraus geplant. Erst in letzter Zeit hat sich diese Spontanität glücklicherweise wieder ergeben. Ich merke erst jetzt, wie schön die Spontanität ist und wie gut sie mir auch in den letzten Wochen vor meinem Abflug getan hat. Ich erinnere mich super gerne an den Tag, als es in Kempten mal wieder wahnsinnig heiß war und Niclas und ich einfach eine Abkühlung brauchten. Ich weiß nichtmehr, wer es vorgeschlagen hat, aber innerhalb von 5 Minuten waren wir umgezogen und schon auf dem Weg, um uns in der Iller abzukühlen. Es ist schön, jemand zu haben, mit dem man spontan etwas beschließen kann, an das man sich immer mit einem Lächeln im Gesicht zurück erinnert =)

Und zu guter Letzt – heute. Momentan sind es noch 118 Tage und ich habe heute erneut einen Regenbogen gesehen. In letzter Zeit sehe ich sie besonders häufig – und jedes Mal wird meine Laune etwas besser. Ich glaube ich habe in letzter Zeit auch gelernt, mich an kleinen Dingen zu erfreuen und vor allem, diese auch erstmal zu bemerken. Wahrscheinlich, weil mich all kleinen Dinge an Erlebnisse der letzten Zeit erinnern. Garantiert suche ich aus diesem Grund auch speziell nach Momenten, die mich an den letzten Monat in Kempten erinnern.

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Wiederbelebung

Ich bin zurück in Kolumbien und habe beschlossen, mal wieder ein bisschen an meinem Blog zu schreiben. Mal schaun, wie lange er dieses Mal überlebt und überdauert.

Am Dienstag war mein Flug über Paris nach Bogota und alles verlief gut, nur, dass der Tag sehr früh angefangen hat. Um 3 Uhr ging es los Richtung Frankfurt und dann in den Flieger. Die Zeit im Flieger hab ich hauptsächlich mit Schlafen, Essen und Filmen verbracht. Als ich in Bogota ankam war es 3 Uhr Mittags und der Tag war erstmal ein Schock – von über 30°C auf so um die 10°? Zumindest so kalt, dass ich abends immer eine Decke um mich wickel, um nicht zu frieren.

Es ist etwas komisch wieder hier zu sein. Auf der Arbeit alles vertraut und ich bin seit Donnerstag schon wieder ganz normal am Arbeiten und auf der anderen Seite das Gefühl, noch nicht richtig angekommen zu sein. Die Frage ist, ob ich diesmal überhaupt wirklich ankommen werde, da ich doch mit meinen Gedanken oft wo anders bin. Zudem ist der Spruch „Home is where your heart is“ auch wahr, denn das ist wo anders verblieben. Deswegen zähle ich ab und zu die Tage, bis ich wieder in Deutschland – zu Hause und bei ihm bin. Heute sind es noch 128 Tage bis ich in Frankfurt lande. Ich glaube ich muss meinen Papa bitten, mir nochmal alle Fotos von seinem Maßband zu schicken, dann kann ich sie bei der passenden Gelegenheit mit einfügen. Momentan scheint die Zeit nur noch viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu lang….

Der Tag heute war voller Überraschungen. Die größte war, als ich später aus der Arbeit bin. Als ich aus dem Bus ausgestiegen bin und auf dem Weg „nach Hause“ war, hab ich auf der Brücke eine Freundin aus dem Tanzkurs der Universität getroffen. In einer Stadt mit knapp 10 Millionen Einwohnern ist die Wahrscheinlichkeit minimal und doch eingetroffen. Wir sind also erstmal einen Kaffee trinken gegangen, um uns über alles Mögliche auszutauschen. Außerdem wollen wir uns am Wochenende erneut treffen und möglicherweise zu Rock al Parque (Festival mit verschiedenen Bands, hauptsächlich national oder aus anderen Lateinamerikanischen Ländern) gehen. Das bringt mich bestimmt auch auf andere Gedanken und macht, dass die Zeit schneller vorbei geht….. Oh man, ich seh schon, dass ich jetzt zwar möchte, dass die Zeit so schnell wie möglich vergeht, und am Ende frage ich mich dann – warum ist sie jetzt doch so schnell vorbei?

Und jetzt gebt die Hoffnung auf weitere Einträge nicht auf…

Wir sind im ACHTELFINALE!!! =)

Heute war das Spiel Kolumbien gegen Elfenbeinküste und Kolumbien hat es geschafft, nachdem sie das letzte Mal 1998 bei der WM dabei waren, sind sie jetzt schon sicher im Achtelfinale! Das Spiel war während der Arbeitszeit, doch da „ein Steinwurf entfernt“ ein Public Viewing ist und wir wegen dem Krach nicht hätten arbeiten können, haben wir ausgemacht, dass wir die Arbeitszeit einfach wann andern nachholen. Der Plan war eigentlich dann, zum Public Viewing zu gehen, doch als wir dort ankamen, waren wir von der Menschenmasse einfach überwältigt. Wir sind auch rein, jedoch war alles eine ebene Fläche und obwohl die meisten Kolumbianer so klein sind, war es trotzdem schwer, was zu erkennen. Als die Masse dann nach hinten gerückt ist, haben wir beschlossen, lieber wieder zurück zu gehen und das Spiel in aller Ruhe im Goethe-Institut anzuschauen, um den Menschenmassen auszuweichen.
Trotz allem sind wir nach dem Spiel wieder raus auf die Straße, um die Feier auf der Straße anzuschauen. Es war die Hölle los! Ich glaube in Deutschland wäre sowas nichtmal möglich, wenn die Mannschaft Weltmeister wird!
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Es wurde mit den Vuvuzelas rumgetrötet und mit Schaum rumgesprüht. Zum Glück war ich in Sicherheit davor, andere jedoch nicht =)
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Damit das ganze nicht so ausrastet wie am Samstag, hat der Bürgermeister von Bogota ein paar Regeln aufgestellt. Es galt die sogennante „Ley Seca“ (Trockenes Gesetz), was so viel bedeutet, dass den ganzen Tag, bis Freitag morgen um 6:00 Uhr kein Alkohol verkauft werden darf, das „Pico y Placa“, bei dem heute die Autos, deren Kennzeichen auf eine gerade Zahl enden nicht fahren dürfen, galt den ganzen Tag (sonst nur zur Rushhour) und eigentlich war der Schaum auch verboten, aber wenn so viele Leute unterwegs sind, da kann die Polizei auch nichts ändern.

Zusätzlich haben wir im Goethe-Institut auch auf den Ausgang des Spiels gewettet und ich habe gewonnen, war nur leider nich so ergiebig. Vom Spiel am Montag waren noch 16.000 COP im Topf und heute stieg das ganze so auf 34.000 COP. Leider haben aber 7 Personen auf das richtige Ergebnis gesetzt, sodass für jeden nur 4.800 COP übrig blieben (der Einsatz war jeweils 1.000 COP).
Trotz allem kann ich nur sagen, dass Kolumbien auf dem richtigen Weg ist, Weltmeister zu werden =)

Wieder zurück

Nun bin ich seit zwei Tagen wieder in Kolumbien angekommen und kann auf einen schönen Weihnachtsurlaub zu Hause zurück blicken. Durch die Familienfeste konnte ich (fast) alle Familienmitglieder wiedersehen, auch wenn die Zeit, um mit allen zu reden leider nicht gegeben war. Auch war Basti ja nicht mit dabei, aber glücklicherweise konnten wir zumindest noch 2 mal telefonieren und dann muss danach halt Skype aushelfen.

Ich habe es genossen zu Hause zu sein und vor allem, dass auch mein Speiseplan komplett eingehalten wurde. Zudem sind Caro und Ramon auch zweimal da gewesen, denn beide sind extra und nur für mich am 6.Januar noch zum Frühstück bei uns gewesen, sodass ich nochmals von ihnen erfahren konnten, wie sie Weihnachten gefeiert haben (oder auch nicht gefeiert haben).

Auch das spielen mit meinen Eltern war schön und da ich dann am Ende doch endlich noch einmal beim Siedler gewonnen habe konnte ich dann auch beruhigt wieder abreisen.

Hier in Kolumbien geht es jetzt in den Endspurt. Nachdem ich gestern den ganzen Vormittag mit Behördengängen für meine Visumsverlängerung zu tun hatte bin ich jetzt bereit, die letzten 3 Monate von meinem Praktikum auch noch schnell hinter mich zu bekommen. Erstmal darf ich jetzt aber das Wochenende noch genießen bevor es am Montag wieder los geht.

Spanien in der Krise? Hier der Beweis ;-)

Seit ich mit meinem Praktikum angefangen habe gibt es für mich immer wieder neue und interessante Sachen zu sehn. Die Gegend, in der der DAAD sitzt ist sehr „in“ und deswegen gibt es viele Sachen, die anders sind. Eine leider nicht so tolle ist, dass dadurch alles noch teurer ist als sonstwo und ich deswegen oftmals etwas von zu Hause mitbringe um das ganze dann in der Mikrowelle zu erwärmen. Eine andere Sache ist, dass in der Nähe einige Botschaften sind. Ich habe inzwischen schon die Französische, die Italienische, die Rumänische und auch die Spanische Botschaft gefunden. Das bedeutet dann auch, dass immer wieder die Autos der Botschaften in der Gegend rumfahren. Diese Autos sind meistens schwarz, groß und ein recht neues Modell. Auch Mercedes ist eine beliebte Automarke dafür. An dem Modell selber kann man nicht erkennen, dass es sich um ein Botschaftsauto handelt, aber an dem Autokennzeichen. Generell sind diese Gelb und die der Botschaft sind blau. Das bedeutet sie haben auch viele Vorteile – wenn sie falsch parken, falsch in eine Einbahnstraße fahren oder ähnliches, dann dürfen ihnen keine Strafzettel verteilt werden.

Als ich diese Woche einmal an der Spanischen Botschaft vorbei gelaufen bin, habe ich dann folgendes gesehen:

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Daran sieht man, dass das Geld doch fehlt 😉

Kunst

Wenn man durch Bogota läuft sieht man immer wieder an Mauern und Häuserwänden verschiedene aufgemalte Bilder. Das ist hauptsächlich im Zentrum so, aber auch weiter außerhalb sieht man Sprüche an den Wänden. Im Zentrum ist das ganze aber aufwendiger und auch schöner.

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Auch wenn ich zum Großteil den Sinn hinter den Bildern nicht verstehe geben sie dem Stadtbild doch etwas interessantes und teilweise auch lustiges.

Wenn ich jetzt zur Arbeit gehe komme ich auch immer an einem Bild vorbei, das mich schmunzeln lässt, aber nicht unbedingt wegen der Bedeutung oder der großen Kunst die dahinter steckt, sondern eher weil ich mich frage, wer sowas an die Wand schreibt und vor allem wer das denn dann auch noch versteht:

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Aber vielleicht braucen diese Worte auch nicht viel mehr Kunst dahinter =)

 

Praktikum

Nach sehr, sehr langer Suche hat es inzwischen geklappt und ich habe ein Praktikumsplatz bekommen. Sehr lange Suche bedeutet in diesem Falle 28 Bewerbungsgespräche bei 18 verschiedenen Firmen, die teilweise sehr einprägsam waren. Mit einem anderen deutschen Studenten wollten wir eine Top – 6 Liste mit sachen machen, die uns passiert sind. Hier kommen mal die verschiedenen Sachen:

6.) Viele Firmen sagen, dass sie sich auf jeden Fall bei einem melden, um über den weiteren Verlauf zu informieren, doch der Tag, den sie nennen ist meist nicht der Tag, an dem sie sich melden. Teilweise wird einem noch nichtmal eine E-Mail geschrieben, um einem abzusagen.

5.) Bei kolumbianischen Bewerbungsverfahren geht es meist nicht so durchsichtig zu. Man hat verschiedene „Filter“ und muss meistens auch irgentwelche psychologische Tests machen, wie zum Beispiel den Wartegg Test. Über die Aussagekräfte dieser Test bin ich ja sehr negativ eingestellt. Des weiteren wird in manchen Firmen auch ein Besuch in der Wohnung des Bewerbers als Kriterium gesehen. In einer Firma bin ich auch der Meinung, dass sie die eine nur genommen haben, weil in den ersten Gruppengespräch sagte die Frau schon: „Bei dir habe ich ein gutes Gefühl, denn du heißt genau wie meine Tochter“

4.) Mein deutscher Kommilitone hat von Siemens eine Zusage bekommen und dann eine Liste mit ca. 20 Punkten bekommen, mit Dokumenten, die er einreichen muss. Darunter seine Geburtsurkunde, Empfehlungsschreiben von 3 Personen und ähnliches. Er musste dann auch wegen dem Visum einige Probleme lösen, denn bei Siemens kann er nicht mit dem normalen Studentenvisum sein Praktikum machen, was ihm aber so im kolumbianischen Außenministerium versichert wurde. Als Siemens dann ca. 2 Wochen mit dem Außenministerium verhandelt hatte wurde meinem Kommilitonen schon sowas gesagt wie: „Der Prozess dauert ja schon recht lange, vielleicht ist es einfacher einen Kolumbianer für die Stelle zu suchen.“ Am Ende hat er die Stelle dann aber doch bekommen.

3.) Ich hatte nachdem ich aus Malaysia wieder zurück gekommen bin am nächsten Morgen ein Vorstellungsgespräch, bei dem mir dann am Ende des Gesprächs mitgeteilt wurde, dass der Platz, für den wir das Gespräch hatten schon vergeben ist. Sie fanden aber meinen Lebenslauf interessant und haben mich deswegen eingeladen.

2.) Meinem deutschen Kommilitonen wurde in einer Firma nach einem Bewerbungsgespräch eigentlich schon ein Platz zugesagt, sodass er im Oktober hätte anfangen können. Als er 2 Tage später nochmal angerufen hatte hieß es dann plötzlich, dass schon alle Praktikumsstellen vergeben wurden und er leider doch nicht berücksichtigt werden kann.

1.) Während einer meiner Bewerbungsgespräche hatte ich eine „super“ Erfahrung. Nachdem ich 1 Stunde gewartet habe, bis sich endlich wer um mich gekümmert hat, ist am Ende der, der mir gegenüber saß wahrhaftig eingeschlafen. Das war für mich dann auch ein Grund, nicht mein Bestes zu geben, sondern irritiert etwas vor mich hin zu stammeln, da ich nicht wusste, ob es mir gerade zuhört, oder ob er nichts mitbekommt.

So und jetzt noch die Auflösung, wo ich dann anfangen werde: Er ist der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst). Dort werde ich alles mögliche dann machen, nicht nur Sachen, die ich im Studium gelernt habe.